5-Card Omaha ist eine spannende Omaha Variante, bei der jeder Spieler in der ersten Setzrunde (Preflop) fünf Hole Cards erhält. Exakt zwei dieser Karten müssen genutzt werden, um eine Hand aus fünf Karten zu basteln.

In der regulären Omaha Variante bekommt jeder Spieler vier Hole Cards und muss bei einem Showdown zwei davon nutzen. Zusammen mit drei beliebigen Gemeinschaftskarten (dem "Board") bekommt er so eine Hand aus fünf Karten. Im 5-Card Omaha ist der Ablauf identisch, nur dass du eben fünf statt vier Startkarten erhältst.

In diesem Artikel erläutern wir, was sich ändert, wenn man statt den traditionellen zwei Karten wie bei Hold'em plötzlich mit fünf Karten Omaha spielt.

Dazu werden wir erklären, wie man auf dem River festlegt, mit welchen zwei Karten man spielt und wie man am Showdown seine Hand erklärt.

Legen wir los!

Die Basics: Poker Hand Werte

Bei 5-Card Omaha wird das standardmäßige Poker Karten Ranking benutzt, das in vielen anderen Poker Varianten wie Hold’em angewandt wird. Hier ein kurzer Überblick.

HAND NAME

DEFINITION / EXAMPLE

Royal Flush

A-K-Q-J-T (alle gemeinsame Farbe)

Straight Flush

8-7-6-5-4 (alle gemeinsame Farbe)

4-of-a-Kind

A-4-4-4-4

Full House (Boat)

A-A-A-J-J (ein Drilling und ein Paar)

Flush

A-J-8-4-2 (alle gemeinsame Farbe)

Straight

8-7-6-5-4 (verschiedene Farben)

3-of-a-Kind (Set/Trips)

A-K-5-5-5

Two Pair

A-A-J-J-2

One Pair

A-A-7-4-2

High Card

A-Q-9-6-3 (verschiedene Farben, kein Paar)

Es gibt zwei Wege, um den Pot zu gewinnen:

  1. Mit der besten Hand auf dem Showdown.
  2. Wenn andere Spieler nach einem Einsatz von uns folden.

Die Basics: Wie man Hände bastelt

Wer bisher vor allem mit Hold’em Erfahrungen gemacht hat, muss beim erstmaligen Spielen von Omaha-Varianten sehr vorsichtig sein.

Wir müssen exakt zwei unserer Hole Cards nutzen, um eine Hand aus fünf Karten zu basteln.

Damit unterscheidet sich Omaha grundlegend von Hold’em, wo es ja möglich ist, beide, nur eine oder gar keine der Hole Cards zu nutzen. Einer der häufigsten Anfängerfehler in Omaha ist es also, dass die Hände falsch interpretiert werden. Manche Omaha-Neulinge glauben, weniger oder mehr als zwei Karten am Showdown nutzen zu können.

Hände in Omaha zu lesen (insbesondere 5-Card Omaha) bedarf deshalb ein wenig Übung.

Schauen wir uns ein Beispiel an –

Unsere Hand:QdTd7h5h4h

Jetzt analysieren wir diese Hand anhand von zwei unterschiedlichen Board-Texturen.

Vielleicht kannst du ja herausfinden, wie stark eine Hand ist, bevor du die Antwort liest?!

Board 1: KhJh9s

So gut ist die Hand: Straße, König hoch (sowie ein Flush-Draw). Du hast in diesem Fall keinen Flush. Es stimmt, dass wir insgesamt fünf Herzen haben, aber wir können nur zwei Karten unserer Starthand benutzen.

Board 2: QsTs7d

So gut ist die Hand: Zwei Paare, Damen und Zehner. Eigentlich haben wir sogar drei Paare, aber da wir nur zwei Karten nutzen dürfen, wird unsere Hand dadurch nicht stärker. Ganz nutzlos ist das Siebener-Paar aber nicht. Falls auf Turn oder River eine weitere Sieben kommt, fällt unser Zehner-Paar weg und wir haben ein Full House.

Letztes Beispiel: In Hold'em kommt es hin und wieder vor, dass sich zwei Spieler einen Pot teilen, weil sie beide das Board spielen (etwa ein Board von TJQKA). In Omaha können Spieler nicht das Board spielen, weil sie exakt zwei ihrer Hole Cards einsetzen müssen.

Poker Regeln: 5-Card Omaha

Wenn du das normale Omaha kennst oder mit Texas Hold'em vertraut bist, dann besitzt du bereits das nötige Grundwissen für 5-Card Omaha.

Im Großen und Ganzen sind die Poker Regeln identisch.

Hier ist die komplette Übersicht:

Blinds

Bevor man die Karten austeilt, müssen die Blinds eingezahlt werden. Small Blind und Big Blind werden von den Spielern vor sich platziert, die direkt links vom Button sitzen. (Small Blind einen Platz links vom Button, Big Blind zwei Plätze links vom Button).

Preflop

Die Blinds wurden gepostet und nun erhält jeder Spieler fünf Hole Cards, die verdeckt bleiben. Die erste Setzrunde beginnt mit dem Spieler, der direkt links vom Big Blind sitzt. Die Setzrunde verläuft im Uhrzeigersinn und endet mit dem Big Blind.

Flop

Nach Beendigung der Preflop-Setzrunde werden vom Dealer drei Gemeinschaftskarten offen in die Mitte des Tisches gelegt. Der "Flop" beschreibt die drei Gemeinschaftskarten und dient als Name für die jetzt anstehende Setzrunde. Die Action beginnt mit dem Spieler links des Buttons und verläuft im Uhrzeigersinn.

Turn

Nach Beendigung der Flop-Setzrunde wird eine weitere Gemeinschaftskarte offen in die Mitte des Tisches gelegt. Der Begriff "Turn" beschreibt die Gemeinschaftskarte und dient als Name für die jetzt anstehende Setzrunde. Die Action beginnt mit dem Spieler links des Buttons und verläuft im Uhrzeigersinn.

River

Nach Beendigung der Turn-Setzrunde wird eine letzte Gemeinschaftskarte offen in die Mitte des Tisches gelegt. Der Begriff "River" beschreibt die Gemeinschaftskarte und dient als Name für die jetzt anstehende Setzrunde. Die Action beginnt mit dem Spieler links des Buttons und verläuft im Uhrzeigersinn.

Gibt es am Ende der River-Setzrunde noch mehr als einen Spieler, ist der Showdown erreicht. Jeder Spieler legt seine Karten offen und die beste Hand gewinnt den Pot.

So wird gesetzt

Die Setzrunden verlaufen identisch wie bei den meisten anderen Poker-Varianten.

Hier die zugelassenen Optionen im Schnelldurchlauf:

Option

Nutzen

Check

Die Action wird an den Spieler links weitergegeben, ohne dass es zu einem Einsatz kommt. Ein Check ist nur möglich, wenn es in der laufenden Setzrunde keinen Einsatz gab.
Bet

Bet

Der erste Einsatz einer laufenden Setzrunde. Alle weiteren Spieler müssen den Einsatz mindestens decken oder von der Option "Fold" Gebrauch machen.

Fold

Es gibt einen existierenden Einsatz in der laufenden Setzrunde und der Spieler hat nicht die Absicht zu callen. Folding bedeutet, dass man für diese Hand aufgibt und keine Möglichkeit mehr hat, den Pot zu gewinnen.

Call

Es gibt einen existierenden Einsatz in der laufenden Setzrunde und mit einem Call wird dieser Einsatz gedeckt. Die Hand läuft weiter.

Raise

Es gibt einen existierenden Einsatz in der laufenden Setzrunde und der Spieler entscheidet sich, diesen Einsatz zu erhöhen. Nun muss der Spieler, der den ersten Einsatz getätigt hat, unseren Raise mindestens decken oder er ist zu einem Fold gezwungen.

Re-raise

Ein Spieler hat in der laufenden Setzrunde bereits einen Raise platziert und nun entscheidet sich ein anderer Spieler zu einer weiteren Erhöhung. Bei weiteren Erhöhungen spricht man von "Re-Raise, 3-Bet, 4-Bet" usw.

Weitere Überlegungen

Bei Omaha wird normalerweise mit einer Pot-Limit-Setzstruktur gespielt. Damit unterscheidet sich das Spiel etwa von der beliebtesten Texas Hold’em-Variante, die mit einer No-Limit-Setzstruktur gespielt wird.

Im Pot-Limit entspricht der maximal zulässige Einsatz (oder Raise) der derzeitigen Höhe des Pots.

Einsätze in Pot-Höhe sind relativ einfach, aber die Berechnung einer Erhöhung kann schon mal zur Verwirrung führen.

So berechnet man eine Erhöhung in Pot-Höhe (Pot-Sized-Raise)

Auf dem Flop liegen zehn Euro in der Mitte. Unser Gegner setzt fünf Euro. Was ist die maximal zulässige Erhöhung bei einer Pot-Limit-Setzstruktur?

Der Trick funktioniert wie folgt –

Zunächst müssen wir uns vorstellen, dass wir den Einsatz des Gegners nur callen und so haben wir die Höhe des aktuellen Pots.

Wenn wir also die zusätzlichen fünf Euro callen, kommen wir auf einen Pot in Höhe von 20 Euro (10 + 5 + 5). Wir können also um 20 Euro erhöhen. Dies bedeutet, dass wir 25 Euro in die Mitte schieben müssten.

Dies mag zunächst ein wenig abstrakt wirken und Pokerspieler sind berüchtigt dafür, Pot-Sized-Raises falsch zu berechnen. Es gibt aber einen einfachen Check.

Wenn wir die Höhe unseres Raises richtig berechnet haben, müsste der Gegner exakt ein Drittel des gesamten Pots investieren, wenn er einen Call machen will.

Bei unserem Beispiel ist der Pot ja nun auf 60 Euro angewachsen und der Gegner müsste 20 Euro callen. Dies bedeutet, dass wird auf dem Flop alles richtig gemacht haben (in anderen Worten: Er bekommt 2:1-Odds auf seinen Call).