Vermögen | 16 Millionen US-Dollar |
Live-Preisgeld | 4 Millionen US-Dollar |
Größte Pokererfolge | Gewinner des World Series of Poker Main Event 2003 |
Andere Einnahmequellen | Bücher, Canabis-Geschäft und weitere Unternehmungen… |
Kein anderer Spieler war für die Popularität des Pokerspiels wohl so entscheidend wie Chris Moneymaker. Der aus Knoxville, Tennessee, stammende Moneymaker hat mit seiner Erfolgsgeschichte, die er vor den Kameras von ESPN erzählte, dazu beigetragen, dass in den 2000er-Jahren immer mehr Spieler an die Live- und Online Poker Tische kamen.
Seine Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär hat dafür gesorgt, die Idee zu definieren, dass ein Freizeitspieler auf einigen der größten Bühnen des Pokersports riesige Erfolge erzielen kann. Sein Sieg beim World Series of Poker Main Event 2003 hat bis heute weltweite Auswirkungen. Jeden Tag kommen neue Spieler an die Online- oder Live-Tische, um ihren Pokertraum zu leben.
Mit seiner lockeren und freundlichen Art war Moneymaker ein großartiger Repräsentant für das Spiel – und auch sein Nachname schien passend.
Moneymaker hat nicht nur Millionen beim Pokern gewonnen, sondern auch seinen WSOP Main-Event-Erfolg in noch mehr Einnahmequellen umgewandelt.
Vermögen: 16 Millionen US-Dollar
Wichtigste Einnahmequellen: Sponsoring durch Online-Pokeranbieter, andere Werbeverträge und Buchverträge
Pokergewinne und wichtige Turniere
In den frühen 2000er-Jahren gab es einige bedeutende Veränderungen in der Welt des Pokerns. Lange Zeit vernachlässigten die Casinos das Spiel. Doch dann schien das Interesse zu wachsen, als Turniere wie die World Poker Tour und die WSOP in den Jahren 2002 und 2003 erstmals Kameras einsetzten, die dem Zuschauer ermöglichten, die Karten der Spieler zu sehen. Die Rede ist von den sogenannten „Hole Card Cams“.
Zum ersten Mal sahen die Zuschauer nicht nur die enormen Summen, um die High Roller zu spielen bereit waren, sondern auch, wie sie ihre Karten spielten. Als 2003 das $10.000 Main Event der WSOP im Horseshoe in der Innenstadt von Las Vegas ausgetragen wurde, suchten die Produzenten nach einer besonderen Geschichte und Moneymaker lieferte sie ihnen.
Als Buchhalter und Teilzeit-Online-Pokerspieler hatte er damals über ein 86 Dollar Qualifikationsturnier die Teilnahme am Main Event gewonnen. Moneymaker war durch Sportwetten hoch verschuldet und hoffte, den Platz zu verkaufen, hatte aber kein Glück.
Als das Turnier begann, wollte er einfach nur ins Geld kommen. Aber Moneymaker hatte vor laufenden Kameras einen richtigen Lauf. Schließlich fand sich der Pokeranfänger im Heads-up gegen den Poker-Veteranen Sammy Farha wieder.
Die meisten dachten, der Profi würde den Neuling besiegen. Doch eine riesige Hand, die von Kommentator Norman Chad als "Bluff des Jahrhunderts" bezeichnet wurde, brachte Moneymaker ins Rollen. Farha trennte sich von der besseren Hand und der Gewinner des Online-Qualifikationsturniers nutzte seine Reise nach Las Vegas voll aus.
Moneymaker gewann das Bracelet und sagenhafte 2,5 Millionen US-Dollar.
Die Berichterstattung, Online-Poker, seine unglaubliche Geschichte und sein Nachname machten ihn über Nacht zu einer internationalen Mediensensation. Der Sieg veränderte Moneymakers Leben auf einen Schlag.
"Offensichtlich hat sich mein Leben dadurch erheblich verändert", sagte er dem Magazin Cigar Snob im Jahr 2020. "Ich habe gesagt, dass es das nicht tun würde, aber ich musste es tun. Wenn man im Grunde genommen einen Effekt hat, der nach einem benannt ist, dann wird sich dein Leben verändern, ob man es will oder nicht.“
"Ich habe acht Monate später meinen Job gekündigt und mein Leben zu Hause ist natürlich anders, als wenn ich nicht gewonnen hätte. Ich denke dennoch, dass mein Leben ziemlich normal ist. Es besteht im Wesentlichen darin, dass ich morgens aufstehe, die Kinder zur Schule bringe, sie abhole und sie zu all ihren Aktivitäten fahre. Am Abend bringe ich sie ins Bett und am nächsten Tag wiederholt sich das Ganze. In meinem alltäglichen Leben zu Hause mache ich keine Fotos mit Fans oder schreibe Autogramme.“
Sponsoring und die Poker Hall of Fame
Der Erfolg brachte noch viel mehr mit sich, unter anderem einen langfristigen Sponsoringvertrag mit einem der größten Online-Pokeranbieter der Welt. Chris' Nachname war für Pokerfans sofort ein Markenzeichen, was ihn zu einer lohnenden Ergänzung machte. Zweifellos war dies für den Main-Event-Champion mit einigen attraktiven finanziellen Belohnungen verbunden.
Als dieser Vertrag Ende 2020 nach 17 Jahren auslief, war er nicht lange ohne Sponsoringvertrag. Nur etwa zwei Monate später unterschrieb Moneymaker als Markenbotschafter für ein anderes Unternehmen. Das Unternehmen hat keine finanziellen Details bekannt gegeben. Dennoch scheint Chris Moneymaker stark in der Planung involviert zu sein und wird zweifelsohne gut entlohnt.
Auch am Pokertisch hat Moneymaker das ein oder andere gute Ergebnisse erzielt, obwohl nichts auch nur annähernd an seinen Sieg beim WSOP Main Event 2003 heranreicht. Im Jahr 2004 wurde Moneymaker Zweiter beim WPT May 101 Shooting Stars Event für 200.000 US-Dollar. Im Jahr 2011 belegte er außerdem den zweiten Platz bei der NBC National Heads Up Poker Championship für 300.000 US-Dollar.
Moneymaker wurde 2019 in die Poker Hall of Fame aufgenommen, was sein Vermächtnis in der Pokerwelt noch einmal deutlich unterstrich. Es schien eine passende Belohnung für einen Mann zu sein, der dem Spiel zu neuem Glanz verhalf.
Moneymaker dachte während der Ehrung an seine Familie:
"Ich fühle mich sehr geehrt...sehr glücklich", sagte Moneymaker. "Es ist toll für meine Kinder - es wird eine coole Sache für sie sein, wenn sie größer sind."
Andere Einkünfte abseits des Pokertisches
Einer der größten Namen in der Pokerszene zu sein, hat sich für Moneymaker tatsächlich ausgezahlt. Nachdem er seinen Job in der Buchhaltung aufgegeben hatte, wurde der langjährige Sponsoring-Deal für einen Online-Pokeranbieter praktisch zu seinem Vollzeitjob.
Moneymaker wurde dafür bezahlt, die Welt zu bereisen, um eine Marke zu repräsentieren und an einigen der größten Live Poker Turnierserien teilzunehmen. Bis heute kann man den Hall of Famer bei Turnieren dabei beobachten, wie er für Fotos posiert und Autogramme gibt.
Viele Spieler lieben es, den Fan-Liebling bei großen Turnieren an ihren Tischen zu haben.
Das setzt sich mit Moneymakers neuem Sponsor fort. Dennoch lief nach seinem größten Erfolg nicht alles rund. Der 46-Jährige trennte sich kurz nach seinem Main-Event-Erfolg von seiner ersten Frau. Er sagte, dass sie seinen Reiseplan nicht mochte und dass sie zu diesem Zeitpunkt einfach andere Erwartungen hatten. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben, aber das Ereignis hat sich sicherlich nicht positiv auf sein Vermögen ausgewirkt.
"Ehrlich gesagt, es lief nicht gut", sagte er nach seinem überwältigenden Erfolg gegenüber ESPN. "Sie mochte die Reisen nicht, und es hat einfach nicht für sie und mich funktioniert."
Neben seiner Arbeit in der Glücksspiel- und Pokerbranche hat Moneymaker 2005 seine Autobiografie geschrieben. Sie trägt den Titel Moneymaker: How an Amateur Poker Player turned $40 into $2.5 Million at the World Series of Poker. Die Ehrlichkeit und die Insider-Details des Buches brachten ihm viele positive Kritiken unter den Pokerfans ein. Im Strategie-Bereich hat Moneymaker auch ein Kapitel zu Jonathan Little's Buch „Excelling at No-Limit Hold'em“ beigetragen.
Es ist anzunehmen, dass Moneymaker im Laufe der Jahre größere Summen für andere Werbeaktionen und Auftritte erhalten hat. Der WSOP-Champion von 2003 scheint ein Mann mit vielen Interessen zu sein, wenn es um das Geschäft geht.
"Ich bin ein bisschen im Cannabis-Geschäft", sagte er in einem Interview mit dem Magazin Cigar Snob. "Das und Krypto sind die beiden Dinge, die ich wirklich verfolge. Ich habe einen kleinen Anteil an einem CBD-Geschäft [eine chemische Verbindung, die in der Cannabispflanze vorkommt und zur Behandlung einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen eingesetzt wird, ohne die berauschende Wirkung von THC] und aktuell schaue ich mir an, ob ich möglicherweise etwas im Whiskey-Geschäft machen kann.“
"Man kauft Whiskeyfässer und lagert sie vier Jahre lang, danach werden sie zurückgekauft oder man kann sie einfach behalten und sie zu einer eigenen Whiskey-Marke umbenennen. Man zahlt etwa 800 US-Dollar für ein Whiskeyfass, lagert es ein und bekommt in vier Jahren 1.600 US-Dollar dafür."
Es ist nicht möglich, den Zauber der WSOP 2003 zu wiederholen, aber die Pokerfans haben seinen Namen bis heute nicht vergessen. Moneymakers Erfolg inspirierte Legionen von Spielern, sich dem Spiel zu widmen.
Fast zwei Jahrzehnte nach seinem historischen Sieg ist Moneymaker weiterhin ein populärer Name in der Pokerwelt.