Wofür steht der Begriff "Equity" beim Poker?

Erklärung – Equity

Pot Equity - Equity, auch als „Pot Equity“ bekannt, ist eines der wichtigsten Konzepte im Poker. Es hilft zu beschreiben, welcher Prozentsatz des Pots Ihnen zusteht, wenn Sie davon ausgehen, dass alle verbleibenden Spieler den Showdown erreichen. Es ist möglich, einen Equity-Rechner zu verwenden, um Ihre Equity bei bekannten Händen oder Ranges genau zu berechnen.

Stellen Sie sich beispielsweise bei Hold'em vor, dass Sie mit AKo Preflop All-In gehen und Ihr Gegner TT hält. Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie in diesem Szenario gewinnen?

Laut einem Equity-Rechner verfügt AKo über 43,123% Equity (TT hat 56,877%). Sie könnten dies so ausdrücken, dass Ihr AKo vom Zeitpunkt des All-Ins auf lange Sicht Anspruch auf ungefähr 43% des Pots hat. Wenn der Gesamtpot 200bb beträgt (vorausgesetzt, beide Spieler haben 100bb), dann sollte der Spieler, der AKo hält, damit rechnen, im Schnitt 86bb zu machen. In der Praxis wird er natürlich entweder den gesamten Pot gewinnen oder nichts gewinnen (selten gibt es einen Split-Pot). Wie auch immer, wenn Sie das Szenario oft genug ausführen, werden Sie sehen, dass AKo im Durchschnitt ungefähr 86bb macht. Daher beträgt der ungefähre „Erwartungswert“ (expected Value) ab dem Zeitpunkt, an dem Sie All-in gehen, 86bb.

Da Sie immer einen Showdown erleben, wenn Sie All-In sind, besteht eine direkte Korrelation zwischen Ihrer Pot Equity und Ihrem Erwartungswert. Das Verhältnis zwischen Erwartungswert und Equity ist jedoch nicht immer so eindeutig. Da der Erwartungswert die Möglichkeit berücksichtigen muss, dass verschiedene Spieler während der gesamten Hand folden, kann er nicht allein durch Betrachtung der Pot Equity abgeleitet werden. Die Pot Equity sagt Ihnen einfach nicht, wie oft Spieler folden. Der Erwartungswert kann daher nur unter Berücksichtigung von Pot Equity und Fold Equity berechnet werden.

Fold-Equity – Fold Equity drückt als Prozentsatz die Wahrscheinlichkeit aus, dass ein Gegner aufgrund einer Bet foldet. Wenn Sie sagen würden, dass Sie „40% Fold Equity“ erwarten, bedeutet dies, dass Sie erwarten, dass Ihr Gegner aufgrund einer Bet in 40% der Fälle foldet. Die Kenntnis Ihrer Fold Equity kann in Verbindung mit Ihrer Pot Equity verwendet werden, um Schätzungen bezüglich Ihres Erwartungswerts vorzunehmen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die Verwendung der Erwartungswertformel. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Glossareintrag zum Thema Erwartungswert.

Sonstige Verwendung – Der Begriff Equity hat seine Wurzeln in der Investment-Welt und kann verwendet werden, um den prozentualen Anteil zu beschreiben, den jemand an einem bestimmten Unternehmen oder einer bestimmten Investition hat. In ähnlicher Weise „verkaufen“ einige professionelle Turnierspieler „Equity“ oder „verkaufen Teile ihrer Aktion“ im Austausch für einen Prozentsatz ihres Buy-Ins.

Wenn das Turnier-Buy-In beispielsweise 10.000 Euro beträgt, könnte sich ein Spieler entscheiden, 50% der Equity für 5.000 Euro zu verkaufen. Wenn er bei dem Turnier ins Geld kommt, würde er 50% der Gewinne an die Personen abgeben, die Equity gekauft hat. Natürlich verwenden viele Profis, die Action verkaufen, ein gewisses Maß an „Aufschlag“, was bedeutet, dass 10% des Buy-Ins nicht unbedingt einen Anteil von 10 % am Turnier dieses Spielers wert sind. Ein Turnierspieler, der in der Vergangenheit große Gewinne erzielt hat, kann sich dafür entscheiden, 8% Equity für 10 % des Buy-Ins zu verkaufen usw.

Beispiel für den Begriff Equity in einem Satz -> Sie haben nicht erwartet, dass Sie ein Favorit sind, um die Hand zu gewinnen, aber Sie hatten definitiv genug Equity, um einen Call basierend auf Ihren Pot Odds zu rechtfertigen.

Wie Sie die Equity als Teil Ihrer Pokerstrategie einsetzen

Pot Equity - Pot Equity ist am wichtigsten in Situationen, in denen die Stacks kurz vor dem All-In stehen. Dies liegt daran, dass in All-in-Szenarien der Erwartungswert direkt mit der Pot Equity korreliert. In Szenarien, in denen noch viele Chips übrig sind, kann Pot Equity nur sehr wenig Aufschluss über den Erwartungswert einer Hand geben.

Trotzdem ist es nützlich, eine grobe Vorstellung von Ihrer Pot Equity zu haben, um Berechnungen in Bezug auf die Implied Odds in Situationen ohne All-In durchzuführen. Die beliebteste Methode zum Schätzen von Pot Equity wird als die Mal-Zwei und Mal-Vier-Regel bezeichnet.

Eine Diskussion zum Zählen von Outs finden Sie im Glossareintrag Outs.

Diese Methode erzeugt eine Schätzung Ihrer Pot Equity, die dann im Spiel sowohl für Pot-Odds- als auch für Implied-Odds-Berechnungen verwendet werden kann. Die Berechnung gibt Ihnen jedoch keine 100%ige Genauigkeit Ihrer Pot Equity, wie Sie durch die Analyse der folgenden Tabelle sehen können. Die Genauigkeit der Mal-Zwei und Mal-Vier-Regel nimmt bei einer sehr großen Anzahl von Outs tendenziell ab. In der Tabelle sehen Sie Ihre Pot Equity als prozentuale Trefferchance, aber auch Ihre Trefferwahrscheinlichkeit, ausgedrückt im traditionelleren Verhältnisformat.

Ob Sie genug Equity haben, um eine Bet zu callen, hängt davon ab, ob Sie die richtigen Pot Odds oder Implied Odds erhalten. Weitere Informationen dazu, wie dies in der Praxis funktioniert, finden Sie in den Glossareinträgen zu Pot Odds und Implied Odds.

Fold-Equity – Es ist möglich, eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie viel Fold Equity Sie brauchen, damit Bluffs bestimmter Größe profitabel sind. Weitere Informationen finden Sie in den Glossareinträgen zum Thema Bluffen und Semi-Bluffen.

Weitere nützliche Begriffserklärungen

Expected Value, Bluffing, Semi-bluffing, Pot-odds, Implied-odds, Outs